Mittwoch, 13. August 2014

eine E-Mail aus Russland

danke für Deine Mail. Wir sind inzwischen tief in Russland, ca. 200 km nördlich von Sotschi am Meer. Heute machen wir einen Tag Pause, es ist schon sehr weit und wir müssen sehr viel fahren, obwohl wir - entgegen unserer ursprünglichen Absicht - den direkten Weg, die Rostov-Don-Magistrale M 4, nach Süden gefahren sind. Entlang der ukrainischen Grenze, an der schmalsten Stelle ist die Grenze ca 40 km entfernt, sieht man weder Militär noch entsprechende Militärlaster, noch vermehrt Polizei. Auf der gesamten Strecke wurden wir nicht ein einziges Mal kontrolliert.
Gelendschik
 
Wenn man es nicht wüsste, käme man nicht auf die Idee, dass jenseits der Grenze Bürgerkrieg herrscht. Auf der M 4 ist extrem viel Urlaubs-Verkehr nach Süden. Vor Ort sieht also alles ganz anders aus, westliche Politik und Presse sind leider noch einseitiger und lügnerischer als gedacht. "Was haben wir getan?" fragen die Leute hier. Diese Frage können wir umgekehrt stellen: was hat uns Russland getan? Na, wir wollen nicht wieder davon anfangen, es ist zu traurig. 
 
Morgen wollen wir mit der Fähre auf die Krim fahren, wenn die Wartezeit nicht zu lange ist. Hier in Gelendschik ist es  zwar auch schön, aber heiß und sehr schwül. Das Klima in Jalta ist schon besser.

Sonntag, 10. August 2014

Die CVP auf der Suche nach einer Initiative - Teil I - Die Idee von Nationalrat Gerhard Pfister (Zug) ||| Argumente gegen Prof. Zimmerlis (Humboldt-Universität) "Einwände"



Die CVP sucht nach einem zugkräftigen Thema einer Volksinitiative,
die die Partei in ihrem Profil stärken soll, so dass sie bei den nächsten eidgenössischen Wahlen nicht weitere Verluste hinnehmen muss.
Quelle: „SRF-Tagesschau“ „CVP will Berufslehre fördern", vom 09.08.2014 | 19.30 Uhr; Link: http://www.srf.ch/sendungen/tagesschau/usa-gehen-gegen-is-vor-cvp-will-berufslehre-foerdern-wikimania .

Während -> Christophe Darbellay keine unserem Land dienliche Idee vertritt, profiliert sich Nationalrat Gerhard Pfister aus Zug mit der Idee, die eine Komponente unseres dualen
Bildungssystems, die Berufsbildung zu stärken. Dieses Ziel ist auf jeden Fall ein zentrales Anliegen unserer Bildungspolitik, wenn wir weiterhin weltweit mit an der Spitze von Wirtschaft, Entwicklung / Forschung und Wohlfahrt stehen wollen.
Zentrale Anliegen, die Nationalrat Gerhard Pfister (ZG) vorträgt, sind die Entlastung der Berufsabsolventen von den Prüfungsgebühren, eine stärkere finanzielle Förderung der Berufslehre und die Förderung des Image und der internationalen Anerkennung unserer Berufslehre und Weiterbildungen im Ausland – das weitestgehend dieses duale Bildungsystem nicht kennt. Die CVP ist gut beraten, diese Idee weiter zu verfolgen.

Als „Gegner“ dieser Idee – die Initiative ist ja noch nicht formuliert und lanciert – präsentiert uns das Schweizer Fernsehen Herrn Professor Walther Christoph Zimmerli, (* 6. Mai 1945 in Zürich), „ein Schweizer Professor für Philosophie“, „Wikipedia“), der an der Humboldtuniversität in Berlin tätig ist. Herr Zimmerli „begründet“ seine Ablehnung, indem er viele Punkte anführt, die sicher zu klären sein werden, bevor die ausformulierte Initiative lanciert wird. All diese Aspekte sprechen aber in keiner Weise gegen die Idee von Nationalrat Gerhard Pfister (ZG). Als Zuhörer bekommt man den Eindruck, dass die Idee an sich Herrn Zimmerli aus Berlin nicht in den Kram passt.
Als Begründung seiner Ablehnung weist er auf den „Fachkräftemangel" hin. Stimmt insofern, als die Schweiz, wie auch Deutschland angestrengt weitere Fachleute suchen - unter der Voraussetzung, dass die gute wirtschaftliche Entwicklung in beiden Ländern weiterhin anhält, was wohl zu wünschen, aber nicht Gewissheit ist. Jedoch: "Fachkräfte“ sind erst in zweiter Linie ETH- und Universitätsabsolventen. Mit höchster Priorität sucht die Industrie Fachkräfte, die eine Berufslehre, gefolgt von Weiterbildung vorzuweisen haben. Ein dipl. Ing. ETH oder, als weiteres Beispiel, ein Chemiker der ETH oder einer Universität  führen bzw. arbeiten mit vielen qualifizierten Berufsleuten zusammen, eben mit Fachkräften, die ihr Können und ihr Wissen in der Berufslehre, gefolgt von Weiterbildung, erworben haben.
Herr Professor Zimmerli aus Berlin formuliert, dass die Schweiz „möglichst viele Maturanden haben müsse – dies auch im internationalen Vergleich“. Nun, hier irrt Herr Professor Zimmerli.
Fakt ist, dass laut „SRF-Tagesschau“ vom 09.08.2014 | 19.30 Uhr „in der Schweiz 20% aller Schulabgänger eines Jahrgangs eine Matur haben“. Das ist vernünftig und unter Berücksichtigung der Qualitätsanforderungen an die schweizerischen Akademiker nur noch wenig steigerungsfähig. Intelligenz kann nicht herangezüchtet werden, wie Tomaten zu mehr Fleisch oder Kühe zu mehr Fleisch oder mehr Milch. Diesem Trugschluss erliegt die OECD-Bürokratie, die, um ihre Existenzberechtigung zu beweisen, immer wieder neue Tests und „Erkenntnisse“ produziert. Sie fordert, dass in einem Land 70(!) Prozent eine Matur / ein Abitur haben müssen und rügt Deutschland, das in seiner Aufholjagd „erst“ 50 Prozent eines Jahrgangs zur Matur bringt. Aber: die Verteilung der Intelligenz über einen Jahrgang entspricht in etwa der Gauß‘schen Glockenkurve. Das heisst, dass die Qualität einer Matur / eines Abiturs abnimmt, je mehr junge Menschen den „allein seligmachenden“ Weg zur Matur beschreiten. Deutsche Zeitungen berichten offenherzig, wie einerseits Schülerinnen und Schüler höherer Stufen mogeln, Arbeiten sich schreiben lassen, aus dem Internet abschreiben; wie deutschen Bundesländer die Anforderungen laufend reduzieren; dies soll sogar während des Ablaufs einer Abiturprüfung geschehen sein.
In Deutschland, wo Herr Professor Zimmerli lehrt, beziehen die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, die führende Tageszeitung und „Die Zeit“, eine führende Wochenzeitung dezidiert und fundiert Stellung gegen die Tendenz, dass jedes Mädchen, jeder Bursche nur etwas ist, wenn er ein Abitur in seinem Rucksack hat. Das offizielle Deutschland versteht sich sogar als weltweit führend im dualen Bildungssystem und klopft sich auf die Schulter, wenn es dieses System nach Spanien oder anderswo zu exportieren sucht. Wir wollen es den deutschen Politikern nachsehen, dass sie uns, die Schweiz übersehen. In kritischen Artikeln, die neben der „F.A.Z.“ und „Die Zeit“ auch in anderen Zeitungen erscheinen, wird resignierend vorausgesehen, dass in Deutschland das Abitur zu einer höheren Stufe der mittleren Reife verkommt und die Universitäten ihren Neuankömmlingen zuerst mühsam versuchen müssen, nachträglich noch das beizubringen, was sie eigentlich mitbringen sollten – oder sie zu relegieren (über 30 Prozent eines Studienjahrganges).
In der Schweiz äussern sich Professoren der ETH – meiner Alma Mater – (Herr Professor Zimmerli ist Mitglied des „Collegium Helveticum“) und der schweizerischen Universitäten im gleichen Sinne.
Die Behauptung, der Mensch werde gebildeter, je länger er die Schulbank drückt ist in Deutschland ein, bei Grünen und Linken weit verbreiter Irrglaube. Interesse und Aufnahmefähigkeit sind, wie die Intelligenz begrenzende Faktoren. Bis zu einem gewissen Grad lassen sich erstere unter Umständen noch fördern – aber dann ist Schluss: Schul-Müdigkeit / -Verdruss. Da helfen all die verqueren Schulreformen gar nichts - gemäss Zeitungsberichten zum Beispiel im Bundesland Baden-Württemberg unter grün-roter Regie.


„Seit Jahren werden die Schulnoten in Deutschland immer besser. Wenn man sich die Noten anschaut, dann ertrinkt das Land fast in einer Flut von Universalgenies. An der Spitze steht Berlin. Berlin ist offenbar Deutschlands Geniehauptstadt. In den Jahren von 2006 bis 2012 hat sich in Berlin die Zahl der Abiturienten mit dem Notendurchschnitt 1,0 vervierfacht.
„Zeit-Magazin“, vom 07. August 2014, von Harald Martenstein: „Über die vielen Universalgenies an deutschen Schulen“.


Es grenzt an Stumpfsinn und bedeutet Verschleuderung von Steuergeldern, wenn zuerst möglichst viele die Matur / das Abitur erreichen, um nachher, in Erkenntnis ihrer geistigen und / oder persönlichen Situation dann doch noch eine Berufslehre absolvieren.
Apropos Studierende: ein Studium dient heute vor allem der Selbstverwirklichung: Theater- / Musik-Wissenschaften, Ägyptologie, Erziehungswissenschaften, Psychologie usw. usf., sind begehrt, zum Teil so sehr, dass ein Numerus Clausus eingeführt werden musste. Die Nachfrage nach einer entsprechenden Anstellung entspricht nicht dem Angebot; Resultat: unzufriedene, unerfüllte  Akademiker in einer Anstellung, die ihrer Qualifikation nicht entspricht / Verschwendung von Steuergeldern.
In Deutschland drängen die Bachelor- und Masterabsolventen vor allem in die Beamtenlaufbahn – ein Aspekt der deutschen Zweiklassengesellschaft. Ingenieure, Naturwissenschaftler sind Mangelware – trotz einer Abiturquote von über 40 Prozent. So gesehen kann Professor Zimmerli von einem „Fachkräftemangel““ sprechen. Die Idee, die Maturitätsquote weiter zu steigern – wie von der OECD-Bürokratie gefordert – wird das Problem nicht lösen. Aber: Man bräuchte in Deutschland sehr oft keine akademisierten „Fachkräfte“, wenn genügend Berufsleute mit ihrem praktischen Wissen zur Verfügung stehen würden.
Die Schweiz bietet vielen ausländischen Akademikerinnen und Akademikern Arbeitsplätze. Das ist kein Argument, unsere Maturitätsquote deutlich zu erhöhen. Seit dem 19. Jahrhundert ist die Zuwanderung von gut qualifizierten Menschen ein Zeichen der Attraktivität unseres Landes und kommt auch diesem zu Gute: Unsere Ansprüche im Gesundheitswesen, in der Forschung sind dank unserer guten wirtschaftlichen Lage so hoch, dass wir sie mit eigenen Kräften nicht abdecken können.

Fazit: Unser Schweizer Weg - Berufslehre, Weiterbildung -> eidgenössische Fähigkeitsprüfungen, evtl. Berufsmaturität, Fachhochschule, ETH- oder Universitätsstudium kommt den jungen Menschen entgegen, dient unserem Land, entspricht unserer Staatsmaxime: Subsidiarität, „situativ von unten nach oben“.
Die CVP möge die Idee von Nationalrat Gerhard Pfister (ZG) ergebnissoffen annehmen und prüfen – sie verdient es, im Interesse unserer Schweiz.

Sonntag, 3. August 2014

Israel: „Hamas hat Soldaten entführt!“ Aber er fiel im Gefecht oder im eigenen Feuer



Quelle: „t-online“, vom 03.08.2014, 11:42 Uhr; „dpa“: „Laut israelischer Armee im Kampf getötet - Vermisster israelischer Soldat ist tot“;

„Laut israelischer Armee im Kampf getötet“. Eine Kommission unter Leitung des Chefrabbiners der Streitkräfte und prominenten Siedlers, Avichai Rontzki, hat am späten Samstagabend mitgeteilt, dass der Leutnant tot sei: Hadar Goldin wurde am Freitag bei Kämpfen im Gazastreifen getötet.
Wir erinnern uns:
Der bewaffnete Arm der Hamas, die Al-Kassam-Brigaden, hat stets bestritten, den israelischen Leutnant Hadar Goldin in seine Gewalt gebracht zu haben: "Wir haben den Kontakt zu den an dem Überfall beteiligten Kämpfern verloren, und wir vermuten, dass sie alle bei dem (nachfolgenden israelischen) Bombardement getötet wurden. Dabei sei wohl auch der Soldat ums Leben gekommen“.
Interessant zu erfahren, welche Bedeutung die mosaische Religion bei den israelischen Streitkräften hat: Der Chefrabbiner der israelischen Streitkräfte Avichai Rontzki untersucht und teilt mit – nicht der Oberkommandierende der israelischen Armee.

Wir erinnern uns:
Netanyahu hatte die Hamas beschuldigt, den Waffenstillstand, kaum ausgerufen, verletzt zu haben, um den israelischen Leutnant Hadar Goldin zu entführen.
Nun, der israelische Leutnant Hadar Goldin hatte mit seinem Trupp einen Hamas-Tunnel zerstören wollen – während eines "Waffenstillstandes", dem die Israelis zugestimmt hatten. Israelis sind während des Waffenstillstandes an der Zerstörung eines Hamas-Tunnels, dabei werden sie von Hamas-Kämpfern überrascht.
Netanyahu hat ein besonderes Verständnis von „Waffenstillstand“:
Die Hamas darf keine Raketen mehr abfeuern, aber Israel darf weiter Tunnels zerstören. Das hat Netanyahu „urbi et orbi“ verkündet und weder die USA noch die EU, noch Deutschland haben dagegen Einspruch erhoben – wie so üblich bei „urbi et orbi“. Nachvollziehbar und völlig richtig, dass die Hamas solchen "Waffenstillständen“ nicht zugestimmt hat.
Es kommt noch dazu, dass die Israelis, weil sie den Leichnam des Leutnants nicht gleich finden, Rafah zusätzlich intensiv beschießen, weiter zerstören und wie toll mit Panzern herum wüten - im SRF vom 02.08.2014 zu sehen – Herr Kerry gleich die Hamas verdammt und beschuldigt, obschon die erklären, sie hätten den Leutnant n nicht. Auch dazu schweigen die EU und Deutschland. Bundeskanzlerin Merkel, die gerne Kommentare abgibt, ist abgetaucht. Die EU, die sich in der Ukraine zu profilieren sucht, schweigt – beide kuschen. Vor wem ist so klar, dass man es nicht schreiben muss.

Zeitungsberichte zu diesem Thema:

„Die Welt“, vom 02.08.2014: „Israel forciert Offensive bei Suche nach Vermisstem“
„Die vermutete Entführung des israelischen Soldaten Goldin hat den Gaza-Konflikt verschärft. Während Israel tiefer ins Hamas-Gebiet vordringt, teilen die Islamisten mit, er sei womöglich längst tot.“; Link: http://www.welt.de/politik/ausland/article130809016/Israel-forciert-Offensive-bei-Suche-nach-Vermisstem.html .
Sie fährt fort:
„Die Hamas hat nach eigenen Angaben den Kontakt zu den Kämpfern verloren, welche den israelischen Soldaten Hadar Goldin angeblich verschleppt haben sollen. Man gehe davon aus, dass alle tot sind“.
Fact ist:
Der bewaffnete Arm der Hamas, die Al-Kassam-Brigaden, hat stets bestritten, den israelischen Leutnant Hadar Goldin in seine Gewalt gebracht zu haben: "Wir haben den Kontakt zu den an dem Überfall beteiligten Kämpfern verloren, und wir vermuten, dass sie alle bei dem (nachfolgenden israelischen) Bombardement getötet wurden. Dabei sei wohl auch der Soldat ums Leben gekommen“.
Genau das bestätigt sich. "Die Welt" hat, im Gegensatz zu anderen deutschen Zeitungen, die bereits die Entführung als „Fact" meldeten, der Nachrichtenlage entsprechend zurückhaltend berichtet.
Danke!

„RP Online“; vom 01.08.2014, 17.06 Uhr; Quelle „dpa“: „Waffenruhe gescheitert - Israelischer Soldat von Hamas verschleppt“: Link: http://www.rp-online.de/politik/ausland/hadar-goldin-israelischen-soldaten-von-hamas-verschleppt-aid-1.4423978 .
Die "RP Online" ist ein Beispiel für deutsche Medien - sie schreiben sich die Finger wund, um von Israel, den USA, der Ukraine verbreitete Falschmeldungen zu verbreiten: sie hinterfragen diese in keiner Weise. Leutnant Hadar Goldin ist "von der Hamas verschleppt" - obschon dies in keiner Weise bestätigt ist, die Hamas das deutlich dementiert:
Das ist in keiner Weise verantwortungsvoller Journalismus. Das ist ein Kotau vor Israel und den USA und dient weder Deutschland noch dem „freien“ Westen.

„Bild“, vom 03.08.2014, 18:23 Uhr: „Vermisster Soldat tot“ – „Was geschah mit Hadar Goldin?“
„Israelischer Leutnant beigesetzt ++ Verteidigungsminister Yaalon bestätigt Verwandtschaft“;
Vorerst titelt Bild richtig: "Hadar Goldin beim Kampf im Gazastreifen getötet".
Bild kann es aber nicht unterlassen, anzufügen: Leutnant Hadar Goldin starb, "als Hamas-Terroristen ihn entführen wollten". „Entführen wollten - ?“
Fact ist: Leutnant Hadar Goldin führte einen Trupp israelische Soldaten, der - während des „Waffenstillstandes" - einen Hamas-Tunnel hätte in die Luft sprengen sollen. In einem Gegenstoß hat ein Hamas-Stoßtrupp diesen Soldaten überrascht. Es ist möglich, dass der Leutnant in dem Gefecht fiel, es ist aber auch möglich, dass der israelische Leutnant im eigenen Artilleriefeuer tödlich getroffen worden ist, dass unmittelbar nach Ausbruch des Gefechtes einsetzte.

Stimmungsmache in deutschen Medien

Den im Gefecht oder im eigenen israelischen Artilleriefeuer umgekommenen israelischen Leutnant Hadar Goldin bilden sie ab als lachenden Jungen von 23 Jahren. Wo sind die Bilder all der palästinensischen Kinder und die der deutsch-palästinensischen Familie Kilani, die im Artilleriefeuer der israelischen Armee oder bei den Flugzeugangriffen der gleichen Armee getötet worden sind?

So berichten deutsche Medien über Israels Vorgehen im Gaza-Streifen



„T-Online.de“ titelt am 03.08.2014, 21.29 Uhr, Quellen: dpa, AFP, AP/dpa:
„UN-Chef Ban verliert die Nerven“


Ban Ki -moon, der UN-Generalsekretär verliert nicht die Nerven, wie „t-Online" titelt, wenn er den Angriff auf eine UN-Schule in Rafah im Gazastreifen scharf verurteilt und feststellt: "Dies ist ein Skandal in moralischer Hinsicht und ein Verbrechen". Er, der UN-Generalsekretär stellt fest, klagt an!
"t-Online" ist ein Beispiel, wie deutsche Medien Stimmung machen: Den im Gefecht oder im eigenen israelischen Artilleriefeuer umgekommenen israelischen Leutnant Hadar Goldin bilden sie ab als lachenden Jungen von 23 Jahren. Wo sind die Bilder all der palästinensischen Kinder und die der deutsch-palästinensischen Familie Kilani, die im Artilleriefeuer der israelischen Armee oder bei den Flugzeugangriffen der gleichen Armee getötet worden sind? Ein deutsches Beispiel von Desinformation ist „RP Online“, das behauptete, die Hamas hätte diesen Leutnant verschleppt.

Israel hat immer wieder und wieder UNRWA-Schulen („Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge“) beschossen und dabei Zivilpersonen, Flüchtlinge verletzt und getötet. Schulen, in die sich die Palästinenser im Gazastreifen geflüchtet hatten, nachdem sie von den Israelis aufgefordert worden waren, ihr Haus / ihre Wohnung zu verlassen. Da kommt „t-Online“ daher und stellt den UN-Generalsekretär Ban Ki-moon blöd dar: "er habe die Nerven verloren".
Shame on you!

Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel und der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier sind abgetaucht – wie das U-Boot, das sie Israel zu günstigsten Bedingungen überlassen – sie sind in Deckung gegangen. Jetzt müssten sie klar Stellung beziehen, wenn von deutscher Seite der UN-Generalsekretär mit „er hat die Nerven verloren“ abqualifiziert wird. Wir erinnern uns: Herr Steinmeier erkühnte sich zu bedauern, dass in Israel die Menschen wegen des Raketenbeschusses durch die Hamas sich nicht am Strand aufhalten können. Der türkische Außenminister hat ihn in die Schranken gewiesen.

Lobby-Control braucht auch Ihre Unterstützung! TTIP / Lobbyismus in der EU / Niebel, Pofalla Klaeden /


1) TTIP-Verhandlungen: Wir bleiben für Sie dran

Die TTIP-Verhandlungsrunde vom 14.-18. Juli hat erneut gezeigt, dass die EU-Kommission von ihrer Intransparenz bei den Verhandlungen nicht abweicht. Wir waren für Sie vor Ort und haben mit Lobbytouren auf den Einfluss der Unternehmenslobbyisten auf TTIP aufmerksam gemacht. Lesen sie beispielhaft mehr zum Einfluss der Finanzlobby auf die TTIP-Verhandlungen:
https://www.lobbycontrol.de/2014/07/ttip-eu-kommission-vertritt-interessen-der-finanzlobby/
     

2) Lobbyismus in der EU: Juncker für verpflichtendes Lobbyregister

Vergangene Woche hat sich der künftige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker für ein verpflichtendes Lobbyregister für Parlament, Kommission und Rat ausgesprochen. Wenn ihm seine Kommissionskollegen dabei folgen, wäre dies ein Riesenschritt auf dem Weg zum verpflichtenden Lobbyregister!
Mehr zu Junckers Positionierung finden Sie hier:
https://www.lobbycontrol.de/2014/07/anhoerung-im-eu-parlament-juncker-muss-an-verpflichtendem-lobbyregister-festhalten/
     

3) Nach Niebel, Pofalla und Klaeden: 5 Eckpunkte für Karenzzeiten

Der ehemalige Staatsminister Eckart von Klaeden wurde zu Jahresbeginn Cheflobbyist bei Daimler, Ex-Kanzleramtschef Ronald Pofalla wird diese Funktion zum Jahreswechsel bei der Bahn übernehmen und Ex-Entwicklungsminister Dirk Niebel soll ab 2015 die Lobbyarbeit des Rüstungskonzerns Rheinmetall unterstützen. Nach all diesen Skandalen sind striktere und klare Regeln für Karenzzeiten überfällig.
Die Politik will nach der Sommerpause weiter über eine Karenzzeit nachdenken. Um der Bundesregierung beim Nachdenken zu helfen, haben wir fünf Eckpunkte für eine wirksame Karenzzeit formuliert und über 41.000 Unterschriften  gesammelt.

Hier unsere 5 Eckpunkte für Karenzzeiten:
https://www.lobbycontrol.de/2014/07/nach-niebel-pofalla-klaeden-fuenf-eckpunkte-fuer-eine-karenzzeit/
Hintergrund: Niebels Seitenwechsel ist besonders dreist. Denn Niebel war während seiner Amtszeit als Minister Mitglied im Bundessicherheitsratund damit auch an Entscheidungen über Waffenexporte beteiligt. Mehr dazu unter
https://www.lobbycontrol.de/2014/07/ex-minister-dirk-niebel-wird-ruestungslobbyist-bei-rheinmetall/

4) Aktuelles aus dem Blog

TTIP – Ein Industrie-Sommermärchen? BDI fordert mehr Tempo bei Verhandlungen https://www.lobbycontrol.de/2014/06/ttip-ein-industrie-sommermaerchen/
Ob Transparenz oder Investitionsschutz: Für den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) laufen die derzeitigen Verhandlungen zu einem Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU (TTIP) in die richtige Richtung. Kritik hat der BDI dagegen für diejenigen übrig, die TTIP skeptisch gegenüber stehen.
Lobbyismus an Schulen: Transparenz-Kodex für Unterrichtsmaterialien https://www.lobbycontrol.de/2014/07/transparenz-kodex-fuer-unterrichtsmaterialien/
Die Deutsche Vereinigung für Politische Bildung hat einen Transparenz-Kodex für Unterrichtsmaterialien vorgestellt, um einekritische Beschäftigung zu erleichtern. Die Bildungsminister müssen jetzt zeigen, dass sie die zunehmende Einflussnahme von Lobbyisten an Schulen erst nehmen und den Kodex unterstützen.
------------------------------------------------------------------------

Impressum.
Dieser Newsletter wird herausgegeben von LobbyControl - Initiative für Transparenz und Demokratie e.V. Friedrichstr. 63 50676 Köln http://www.lobbycontrol.de
Rechtlicher Hinweis: Für den Inhalt von externen Websites, auf die indiesem Newsletter hingewiesen wird, ist LobbyControl nicht verantwortlich.